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Querschnitt durch das Werk der österreichischen Dichterin. "Wer wird nicht einen Klopstock loben? Doch wird ihn jeder lesen? - Nein!" So schrieb einst Lessing über einen vielgerühmten Dichterkollegen. Wenn der Vers nicht allzu holprig klänge, könnte man statt Klopstock auch den Namen Mayröcker einsetzen. Die 1924 geborene, in in Wien lebende Autorin gilt unbestritten als ein Star der literarischen Avantgarde nach 1945. "Zuzeiten eingekeilt zwischen den beiden Monstern Dadaismus und Surrealismus", wie sie sich selbst einmal charakterisiert hat, macht sie es ihren Lesern freilich nicht leicht. Ihre Gedichte und Prosastücke sind komplizierte Gewebe aus Erinnerungsfragmenten, versponnen mit Klang- und Bildassoziationen, angereichert mit Zitaten und vielerlei Anspielungen. Diese anspruchsvollen Texte geben ihren Sinn nicht gleich preis, einer oberflächlichen und hastigen Lektüre verweigern sie sich. Sie verlangen Leser, die ihnen nachspüren, nachlauschen. - Die Lyrikerin Elke Erb hat als Herausgeberin mit poetischem Einfühlungsvermögen eine repräsentative Auswahl aus Mayröckers umfangreichem Werk getroffen. Nur schade, daß das Nachwort so schwach ausgefallen ist. Eine informativere Einführung hätte vielen Lesern den Zugang zu dieser wichtigen österreichischen Autorin erleichtert. *bn* Renate Langer

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